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Das Himmelfahrtfenster

Fenster zu Himmelfahrt.
Fenster zu Himmelfahrt.

Erzählerische Betrachtung des Himmelfahrt-Fensters

Die Besucher der Gedächtniskirche werden im Inneren der Kirche empfangen von einer überlebensgroßen Christusgestalt, die vor einer Art "Ganzkörperheiligenschein" Mandorla in wallendem weißen Gewand mit segnend ausgebreiteten Händen an denen die Stigmata (Kreuzesmale) zu erkennen sind, in die unendliche weite des anheimelnd blauen Himmel steigt. Der mit großen warmgolden strahlenden Sternen übersäte Himmel erinnert mit seinem intensiven ultramarinblau an den Himmel des Weihnachtsfensters mit dem der Christuszyklus beginnt.

An diesem Himmelfahrt-Fenster läßt sich besonders deutlich die Orientierung an der weit verbreiteten populären Bibelillustration von Schnorr von Carolsfeld erkennen.

Die zentrale Stellung des in den Himmel heimkehrenden segnenden Christus ist sicherlich auch eine Anspielung auf das gotische Verständnis der Kathedrale als eines Vorabbildes des himmlischen Jerusalem.

Die Engel, die die fünf Hauptfenster des Christuszyklus formal verbinden, tauchen hier in den Dreipässen der mittleren Fenster auf. Es sind sieben sechsflügelige Cherubim, die nach altestamentarischer Tradition die Bundeslade trugen und behüteten und ihren Platz später auch im Allerheiligsten hatten. Die Antlitze dieser Cherubim sind fotorealistische Wiedergaben der sieben Kinder des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II, der zusammen mit seiner Frau die fünf Chorfenster finanzierte. Damit hat Speyer einen mittelalterlichen Kaiserdom und eine neugotische Kathedrale mit einem Kaiserchor.

Der 7-zahl der Cherubim entspricht das Zitat eines der sieben ich-bin-Worte Jesu mit dem die Szene unterschrieben ist: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!"

Bibelstelle zum Himmelfahrt-Fenster

Lukas 24, 50 - 53

(50) Jesu Himmelfahrt
Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.

(51) Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.

(52) Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude

(53) und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.

Anekdote zu den kaiserlichen "Engel-Bengel" im Himmelfahrt-Fenster

Als Kaiser Wilhelm II auf der Rückreise von der Westfront 1917 die Gedächntiskirche endlich persönlich besuchte soll er beim Anblick der mittelalterlich anmutenden Huldigung durch die als Engel portraitierten Kinder gesagt haben:

"Früher waren dat mal 7 Bengelchen, heute sind es 7 Engelchen!"

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