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Das Osterfenster

Das Osterfenster: Der Engel verkündet die Auferstehung.
Das Osterfenster: Der Engel verkündet die Auferstehung.

Wir wenden uns nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Dabei entdecken wir einen Sonnenaufgang, der den Himmel wolkenlos in den schönsten Blautönen erscheinen läßt. Die Farben dieses Fensters werden jeden Morgen durch die ersten Sonnenstrahlen, die vom Osten her kommen zu leuchtendem Leben erweckt.

Zwei Frauen nähern sich einem Felsengrab. Den jüdischen Ritualgeboten gemäß vermieden sie am Sabbat den Grabgang um die rituellen Leichenwaschungen und -salbungen vorzunehmen und machen sich am 3. Tage auf dem Weg ihrem Liebesdienst nachzukommen. Die Überraschung kann größer nicht sein. Der Stein ist weggewälzt.

Das Grab ist leer. Eine Engelsgestalt, die in Anlage und Komposition dem weihnachtlichen Verkündigungsengel des Weihnachtsfensters entspricht, sagt: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, daß er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.

Das Urerlebnis des christlichen Glaubens! Die Anfangserfahrung der christlichen Überlieferung! Der erste Ostermorgen. Der erste Auferstehungstag. Der erste Sonntag.

Die Frauen gedachten der Engelsworte und erzählten sie weiter. Das Erfahren und das Erfahrene gedenken und weitererzählen ist der Beginn der Christlichen Tradition und der Christlichen Mission.

Eine Tradition und Mission, die ihre sichtbaren Spuren hinterlassen hat in der Sozial- und Kulturgeschichte der Menschheit. An diesen Spuren läßt sich die Geschichtswerdung des Glaubens ablesen. Dabei werden immer wieder Spuren der Größe und der Niedertracht, Spuren des Übermuts und der Ohnmacht, Spuren von Verirrungen aber auch von Umkehr entdeckt werden.

Nach drei Nacht und Dunkelheitserfahrungen von denen die beiden vorangegangenen die in westlicher Richtung zu entdecken waren - in Richtung der untergehenen Sonne, der untergehenden Reiche und der dunklen Mächte. Nach Gründonnerstag und Karfreitag, Gethsemane und Golgatha nun die erste morgendliche Lichtszene, die an das erste Schöpfungswort erinnert: Und Gott sprach es werde Licht und es ward Licht! Und die an das Jesuswort erinnert: Ich bin das Licht der Welt!

Bibelstellen zum Osterfenster

Matthäus 28, 1 - 15

(1) Jesu Auferstehung (Mk 16,1-10; Lk 24,1-10; Joh 20,1-18)
Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.

(2) Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.

(3) Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee.

(4) Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot.

(5) Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht.

(6) Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat;

(7) und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, daß er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.

(8) Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.

(9) Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfaßten seine Füße und fielen vor ihm nieder.

(10) Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, daß sie nach Galiläa gehen: dort werden sie mich sehen.

(11) Als sie aber hingingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.

(12) Und sie kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat und gaben den Soldaten viel Geld

(13) und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.

(14) Und wenn es dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, daß ihr sicher seid.

(15) Sie nahmen das Geld und taten, wie sie angewiesen waren. Und so ist dies zum Gerede geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag.

Lukas 24, 1 - 9

(1) Jesu Auferstehung (Mt 28,1-10; Mk 16,1-8; Joh 20,1-10)
Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten.

(2) Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab

(3) und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.

(4) Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern.

(5) Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

(6) Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war:

(7) Der Menschensohn muß überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.

(8) Und sie gedachten an seine Worte.

(9) Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den andern allen.

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